Es war, um es mit österreichischen Worten auszudrücken, eine richtig leiwande Fahrerei, als es diese Woche darum ging, KTMs neue 790 Adventure zu testen. Was nur zum Teil an der mit Marokkos Wüste perfekt gewählten Location lag, sondern vor allem an diesem gelungenen Adventurebike, wie die Reiseenduros so schön auf Neudeutsch bezeichnet werden. Und zwar sowohl in der Standard-Variante, als auch in der R mit einem Fahrwerk, das neue Maßstäbe in dieser Fahrzeugklasse setzt. Mels beliebten Soziacheck wird es dann geben, wenn ich mir im Laufe der Saison auch daheim eine zum ausgiebigen Test hole, dann werden auch der tatsächliche Spritverbrauch bzw. erst nach einem längerem Zeitraum auftretende Eindrücke nachgereicht. Der erste Eindruck war jedenfalls wirklich gut! Viel Spaß beim Lesen, ich hatte ihn beim Fahren. Bewegtbilder auf Video folgen demnächst…
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Gigl (Donnerstag, 07 März 2019 07:45)
Nau, du scheinst ja sehr begeistert von der 790-ger zu sein, so begeistert, dass sich die Begeisterung auf den Leser des Berichtes überträgt.
Das Mopperl scheint ja die viel zitierte eierlegende Wollmilchsau zu sein!
Irgendwie nachzuvollziehen, dass soviel
Technik auch Kohle kostet!
Super Bericht jedenfalls!
Bin schon auf die bewegten Bilder und eine
Liveerzählung gspannt!
LG
Gigl
maxmoto (Donnerstag, 07 März 2019 08:06)
Klasse Eindrücke!
Meine "Vorurteile" voll bestätigt.
Wir haben sie auf der "i-mot" gesehen und Probe gesessen (also zu zweit).
Was soll ich sagen: Völlig überrascht gewesen, weil Sozia (und auf die kommt es an) selten auf einem Moped bequemere gesessen ist.
Und das auf einem so vielseitig einsetzbaren Bike. - Wir waren begeistert.
Wenn möglich, gibt es heuer noch eine (ausgiebige) Probefahrt und dann schau mer mal.
Dir jedenfalls herzlichen Dank für Deinen persönlich subjektiven, emotionalen und vorurteilsbestätigenden Testbericht.
Mel kann sich auf ne bequem sitzende Ausfahrt freuen.
Papa Max
Christoph (Donnerstag, 07 März 2019 09:30)
Hallo Wolf!
Und, wenn der Tiger jemals die Patschen streckt, wird es dann eine 790 R?
Wirst du die Tenere 700 auch Probe fahren?
Christoph
Christian t4p (Donnerstag, 07 März 2019 11:10)
Lieber Wolf,
dir gönne ich den Marokko Trip (aber nur dir�) ! Dass die neue Kanten ganz vorne in diesem Segment wildern wird, war schon absehbar. Optik ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, bei KTM schaut das Plastik wirklich nach Plastik aus ! Die tiefen Tanks sind optisch auch gewöhnungsbedürftig aber natürlich schwerpunktmäßig vermutlich ultimativ geil! Und wenn der Joe Pichler und du die Kanten nicht in die Knie zwingen, dann ist das sicher ein standfestes, geiles Eisen. Bin ja Triumpfler, wie du weisst, kann deshalb nicht verstehen, wieso sich die Engländer mit ihrer Preispolitik selbst ins Knie schiessen :-) Bei aller Sympathie: Der Preis für einen 800er XCA Tiger ist ein wenig zu selbstbewußt.
Liebe Grüße aus Kärnten an die Gemeinde,
Christian
tiger4president
Thomas (Donnerstag, 07 März 2019 13:11)
Hallo Wolf,
vielen Dank für den tollen Bericht, dem man den Spaß, den Du mit dem Motorrad gehabt hast, wirklich anmerkt!
Schön zu sehen, dass KTM mit der 790er wohl (wie von vielen erwartet) den großen Wurf landen konnte.
Nach all dem Engagement, dass sie z.B. bei der Dakar zeigen, würde es mich freuen, wenn man auch abseits von der Rennstrecke bald mehr KTMs sehen würde!
Wo genau in Marokko seid ihr unterwegs gewesen?
Viele Grüße
Thomas
Franz (Donnerstag, 07 März 2019 19:44)
Serwas Wolf
Wen ich jetzt nicht meine 701er nicht so geil umgebaut hätte.....
Fraunz
vienna_wolfe (Samstag, 09 März 2019 07:50)
@ Gigl:
Ja, ich muss zugeben, dass die 790 Adventure meine ohnehin hoch gesteckten Erwartungen eigentlich noch übertroffen hat. Speziell das Fahrwerk der R setzt definitiv neue Maßstäbe ab Werk bei einer Reiseenduro. Ob man’s auch braucht, sei dahingestellt, aber das ist bei vielen Dingen bzw. Besitztümern im Leben so. Gfrei mi a auf eine persönliche „Nachbesprechung“!
@ maxmoto:
Also ohne bislang mangels Möglichkeit ein Mel-Urteil eingeholt zu haben, macht die Sitzbank der Standard-Version (die man auch auf der R montieren kann) einen sehr bequemen Eindruck und muss sich diesbezüglich vor den „Klassenbesten“ kaum verstecken. Dazu kommt dank des niedrigen Schwerpunkts und Gewicht eine Handlichkeit, die sich bestimmt auch auf die Schotterwegerl zu zwei auswirken wird – ich glaube, dass schon die S abseits befestigter Wege mehr kann (auf alle Fälle aber nicht weniger), als die aktuellen„Mittelklasse“-Reiseenduros wie Africa Twin, GS 850, Tiger 800, V-Strom 1000 bzw. 650 etc.
@ Christoph:
Ich hoffe zwar sehr, dass ich diesen Gedanken noch länger nicht bemühen muss (ich bin mit meiner britischen Raubkatze immer noch glücklich und mir reicht es, ab und zu für 2-3 Wochen die neuesten Motorräder am Markt zu testen), aber vom aktuellen Angebot am Markt hätte die 790 R wohl wirklich die besten Karten, die Nachfolge im Fuhrpark anzutreten. Ein Test der Tenere 700 steht natürlich auch auf dem Plan, sobald sie verfügbar sein wird.
@ Christian t4p:
Dankeschön - dir glaub ich das sogar ;-)
Wir ticken ja Triumphmäßig sehr ähnlich, aber auch ich finde, dass die 800 XCA zwar ein tolles Motorrad ist, der Preis aber schon wirklich selbstbewusst, zumal selbst mein 2011er-Modell optisch nicht viel anders daherkommt, ein neuer Tiger wohl schon überfällig ist (die stark rückläufigen Verkaufszahlen bestätigen das). Apropos Triumph: worauf ich mich aber schon sehr freue, ist der Test der Scrambler 1200 XE im April, an Kameramann tät ich halt noch dafür brauchen…
@ Thomas:
Ich hab mich einfach nicht verstellen können – das Motorrad hat mich wirklich am Nerv getroffen! Es war auch hochinteressant, mit den maßgeblichen Leuten vor Ort über Details zu sprechen, ob jetzt die an der Entwicklung beteiligten Projektmanager (allesamt hervorragende Motorradfahrer), oder „Stars“ wie Marc Coma, Sam Sunderland oder Chris Birch, der auch den einen oder anderen Fahrtechnik-Tipp für mich in den Dünen parat hatte…
Wir waren in Erfoud stationiert, von wo wir praktisch gleich in der Wüste waren - also nix Atlas-Gebirge, ich muss wohl wiederkommen…
@ Franz:
Die 790 Enduro R ist definitiv ein großer Wurf und die geländegängigste Zweizylinder-Enduro, die ich kenne, aber deine 701 hat immer noch ihre Berechtigung, schon weil sie trotz allem ein gutes Stück leichter ist. Ich denke, dass ich auch mit meiner CCM GP450 in den Dünen noch unbeschwerter unterwegs gewesen wäre, auch wenn das mit der R schon alles unfassbar gut funktionierte. Weiß nicht, ob ich mit meinem heißgeliebten Tiger dort überall durchgekommen wäre.
Thomas aus Hessen (Montag, 11 März 2019 07:34)
Was mich - und wohl auch viele andere - interessieren würde: Wem würdest Du, Stand heute, eher noch zu einer 690 Enduro R als zu einer 790 Adventure R raten? Oder hat die 690er Ihre Berechtigung durch zu große Überschneidung mit ihrer größeren Schwester fast verloren?
vienna_wolfe (Montag, 11 März 2019 07:40)
@ Thomas aus Essen.
Der LC4 wird meiner Meinung nach immer seine Berechtigung bzw. Fangemeinde haben, allein schon wegen dieses ziemlich einzigartigen Motors. Dazu ist die 690 Enduro immer noch um rund 40 kg leichter als die 790 Adventure, was auf tiefsandigen bzw. schlammigen Pisten schon ein Unterschied ist bzw. im Fall des Falles auch einfacher wieder aufzuheben. Also wer den Schwerpunkt noch mehr auf (anspruchsvolles) Endurowandern legt, hat mit der 690 Enduro R wohl immer noch mehr Reserven im Gemüse. Aber du hast definitiv Recht damit, dass die Überschneidung größer wurde, die Luft für den Einzeller somit dünner. Wer richtig gute Offroad- bzw. Schotterperformance mit ebensolcher auf der Autobahn bzw. Reisetauglichkeit verbinden will, der ist mit der 790 (vor allem mit der R) schon sehr gut beraten. Meiner Meinung nach ist aber trotzdem noch Platz für beide und ich finde es nur gut, dass die Auswahl größer wird - bin auch schon gespannt, was Yamahas Tenere 700 zu diesem Thema betragen wird…