Auch wenn man einen Blick ins Innere des Motorrads wagt, bestätigt sich der erste Eindruck: Die CCM GP 450 Adventure ist äußerst wertig verbaut, vieles wirklich bis ins kleinste Detail durchdacht.
Dennoch kam es bei den ersten im Dezember 2014 produzierten Modellen zu einem Rückruf, weil womöglich Benzinschläuche mit einem Materialfehler verbaut wurden, die sich
auflösen können. Als ich Anfang März vom Werk darüber informiert wurde, waren tatsächlich bereits erste Anzeichen der Undichtheit erkennbar (Kilometer-Stand: 230). Der
Support von CCM in dieser Angelegenheit war exzellent, in Ermangelung einer CCM-Werkstätte in Österreich legte mein Freund Klaus – ein begnadeter Schrauber, der schon zahlreiche Motorräder für
seine Fernreisen in alle Einzelteile zerlegt und neu aufgebaut hat – Hand an.
Der Austausch der Benzinleitungen war freilich kein Kinderspiel: Um den Tank vollständig auszubauen musste auch der Rahmen teilweise zerlegt und das Federbein ausgebaut werden, dank der detaillierten, bebilderten Anleitung von CCM kam Klaus aber ohne dem angebotenen Telefon-Support seitens der englischen Techniker aus. Unser erstes Schrauber-Fazit: Der Gewicht- und Platz-sparende Bau des Motorrads hat zur Folge, dass alles sehr eng und schwer zugänglich ist, was Bastlern die Arbeit nicht gerade einfacher macht. Trotzdem ist die GP 450 weit entfernt von jenen Computer-Monstern am Markt, an denen man ohne Diagnose-Gerät und angeschlossenem PC gar nichts mehr selbst machen kann. Die Passgenauigkeit der (von Acerbis gefertigten) Tanks könnte freilich besser sein, es ist schon eine ziemliche Spielerei, sie in die richtige Position zu bringen...
…dazu sollte man die Tanks vorm Runternehmen tunlichst leer gefahren haben, da sonst mit ziemlicher Sicherheit einiges an Benzin verschüttet wird.
Nach ca. 5500 Kilometern war der Kettenschleifer aus Kunststoff total durch und die Kette hatte auch schon ca. 1 Millimeter tiefe Spuren auf der Schwinge hinterlassen. Habe das Teil jetzt ausgetauscht (sowie die Kette nach Schießen der Fotos gereinigt ;-) ) und werde das künftig sicher genauer bzw. regelmäßiger im Auge haben…
Weil offenbar ein Steinschlag den frei liegenden Starter-Motor so beschädigte, dass das Motorrad nicht mehr ansprang und er getauscht werden musste, hat mein Kumpel Klaus nun den Motorschutz um ein Stück Blech erweitert. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass dies ein zweites Mal passieren könnte, ist der kleine Starter-Motor in Zukunft sicher.
Nach 14.400 Kilometern wurde der Antriebssatz (Kettenrad, Ritzel und Kette) erstmals gewechselt. Wie bei der BMW G450X muss dafür auch bei der CCM die Schwinge ausgebaut werden. Zentrales Element dieser Konzeption ist die Zusammenlegung der Lagerachse der Hinterradschwinge mit der Drehachse für das Antriebsritzel. Dadurch entfällt die Längenänderung der Kette beim Ein- und Ausfedern und die Einflüsse des Endantriebs auf das Fahrverhalten werden minimiert.
Ebenfalls bei 14.400 Kilometern wurde der Luftfilter gewechselt, sowie auch gleich ein neues Kupplungsseil eingezogen, das auf der Karpatentour 2017 bei ca. 12.000 Kilometern gerissen und damals nur notdürftig repariert worden war.
Im Zuge der Winter-Umbauarbeiten (bei 14.400 Kilometern) haben wir auch einen Sprung in der Kunststoff-Verkleidung bzw. an der Aufnahme für die Befestigungs-Schraube entdeckt, die Klaus kurzerhand mittels in Aceton aufgelöster alter Verkleidungsteile (ABS-Plastik) wieder neu aufbaute.
Siehe dazu das kurze Video:
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