Ein „spannender“ Aspekt des Winters ist für uns Motorradfahrer auch immer die Touren-Planung der nächsten Saison. Während es draußen nass und kalt ist, erwärmt sich das Herz mit Vorfreude und lässt einen so die für viele mehr oder weniger motorradlose Zeit leichter überstehen. Ziele gibt es in Wahrheit nicht weniger als Plätze auf dieser Welt, auf Bike on Tour sollte dazu ja die eine oder andere Idee zu finden sein. Ein ganz besonderes Flair haben für mich auch immer Motorsportveranstaltungen, speziell jene auf zwei Rädern – und noch spezieller wenn man auf ebensolchen anreist. Etwa zur legendären Tourist Trophy auf der Isle of Man, zum Erzberg-Rodeo in Österreich oder natürlich auch zur „Königsklasse“, der Moto GP. Grundverschiedene Events und doch immer wieder dasselbe Phänomen: Es ist und bleibt beeindruckend, wie sich das motorsportbegeisterte Publikum als große „Familie“ entpuppt, ganz egal ob man abseits der Rennstrecke eine Enduro, ein Naked Bike einen Supersportler, einen Chopper, einen Cafe Racer oder eine Tourenmaschine bewegt…
Auf der Fähre von Newcastle nach Amsterdam bei unserer Heimreise aus Schottland trafen Mel und ich heuer im Juni auf zahlreiche britische Biker, die sich das Moto-GP-Spektakel auf dem TT-Circuit in Assen nicht entgehen lassen wollten und uns erzählten, dass man das traditionsreiche Rennen in der „Kathedrale des Motorradsports“ einfach einmal live vor Ort erlebt haben muss. Bislang bin ich ja lediglich in Brünn und in Spielberg bei der Moto GP gewesen, ein Trip in die Niederlande stand dagegen noch nie auf dem Plan. Gibt ja schließlich spannendere Motorradziele als die holländische Tiefebene. Aber kaum spannendere Rennen, als sie Jahr für Jahr gerade in Assen geboten werden. Ich hab den Triumph von Valentino Rossi vor Danilo Petrucci und Weltmeister Marc Marquez beim heurigen „Wetterkrimi" jedenfalls noch gut in Erinnerung. Bis 2015 wurde in Assen übrigens seit dem ersten WM-Rennen im Jahr 1949 traditionell immer am letzten Juni-Samstag gefahren, angeblich weil der Pfarrer am Sonntag kein Okay für die in Holland quasi unter Denkmalschutz stehende Dutch-TT gegeben hätte, weil er ansonsten zur Messe eine leere Kirche befürchtete. Seit dem Vorjahr drehen Marquez & Co. ihre Runden aber auch in Assen Sonntags – eine Revolution, als ob man in Wimbledon auf Sand Tennis spielen würde. Dem Zuschauer-Interesse tat dies freilich keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Für 2018 hat der offizielle Kartenverkauf seitens des Veranstalters für den Moto GP Modul TT-Assen zwar noch gar nicht begonnen, beim offiziellen Vertriebspartner Global Tickets bekommt man aber schon jetzt Tickets für die drei Tage.
Irgendwann werde ich mir das auch geben müssen.
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Franz (Freitag, 01 Dezember 2017 17:03)
Nicht irgendwann, sondern ehebald, solltest du dieses Vorhaben verwirklichen.
Solange Herr " D O K T O R " uns noch die Ehre gibt, ist das Flair an der Strecke einzigartig.
Allein die gelben Nebelschwaden beim Start, sowie das gelbe Fahnenmeer, wenn Vale Runde für Runde vorbei huscht, bringt Gänsehaut für den Zuschauer Vorort.
Bin kein Camper oder Zelt Fan, aber in Brünn am Campingplatz, muss man einmal im Motorradleben
das Wochenende im Zelt verbracht haben!
Sensationell
Fraunz
vienna_wolfe (Freitag, 01 Dezember 2017 20:22)
@ Franz:
Ich weiß genau, wovon du sprichst - war ja auch schon in Brünn und und am Dosenring mittendrin ;-)
Nur für nächstes Jahr wird sich Assen bei mir sicher nicht ausgehen, außer sie stanzen mich vorher bei der Krone: Weil das ist leider während der Fußball-WM und da habe wir striktes Urlaubsverbot...