Die Geister, die ich rief! Durch meine Internet-Präsenz habe ich schon viele Motorradfahrer kennengelernt, echte Freundschaften sind entstanden und spannende Reisen erweiterten den Horizont. Eine "Einladung", die mir zur Jahreswende auf den Tisch flatterte, ließ mich dennoch mit offenem Mund dastehen: Ob ich mir vorstellen könne, zu einem Tigerhome-Treffen nach Nürnberg zu fliegen und mit einem vor Ort zur Verfügung gestellten, aus der aktuellen Modellpalette frei wählbaren Triumph-Motorrad daran teilzunehmen. Eigentlich hatte ich zum besagten Wochenende Anfang Mai keine Zeit, vielmehr wichtige berufliche Termine – das Angebot schmeichelte mir als Wertschätzung meiner Arbeit bzw. Website aber derart, dass ich diese einfach sausen ließ bzw. an Kollegen weiterreichte. Und schon nach ein paar Mails mit Ralph (rosenzausel), der zusammen mit Stefan vulgo Guenzi das Treffen organisierte, war mir klar: Wenn ich nach Trockau in die Fränkische Schweiz komme, dann ganz sicher nicht ohne meinen Tiger! Der mit nach dieser Tour ca. 127.000 Kilometer auf der Uhr für ein derartiges Treffen definitiv der perfekte Begleiter ist.

Gesagt, getan. Um mir die Autobahn zu sparen, bin ich dann bereits Donnerstag Nachmittag los. Wie meistens, wenn es nach Tschechien geht, auf kleinen und noch kleineren Wegen durchs Waldviertel, je weniger Asphalt unter den Speichenrädern des (extra frisch geputzten) Tigers umso lieber. Tagesziel war wieder einmal Cesky Krumlov (zu deutsch: Krumau), das Eintreffen hätte vom Timing her nicht besser sein können: Wirklich haargenau in dem Moment, in dem ich den Seitenständer vor meiner "Stammpension" Vltavin  (mit abgesperrtem, überdachtem Parkplatz) runter klappte, öffnete der Himmel seine Schleusen und es begann so richtig zu regnen.

Glück gehabt, und das Essen war auch vom Feinsten – so kann ein Ausflug beginnen!

Wo die Raubkatze von der strengen Kassiererin rasch von der Zugbrücke verjagt wurde – dabei hatte der Tiger nur kurz für ein Foto posiert. Egal. Wir wollten sowieso weiter, warteten doch in Trockau bereits jede Menge Kollegen, mit denen ich zum Teil schon seit langer Zeit interaktiv bekannt bin, die ich aber noch nie persönlich getroffen hatte. Mit Ausnahme meines Schweizer "Mongolei-Kumpels" Pascal und seiner Andrea, die sich auch durch einen kaputten Schlauch auf der Anreise nicht stoppen ließen und daher erst spätabends im Gasthaus Löffler eintrafen. Da hatten wir schon einiges an Benzingesprächen hinter uns – schade nur, dass Carsten sein Kommen  wegen Rückenbeschwerden absagen musste, ihn hätte ich auch gern kennengelernt.

Wie bestellt lachte am Samstag die Sonne vom fränkischen Himmel – und uns sowie den Organisatoren das Herz. Insgesamt 47 Tigertreiber hatten sich eingefunden, zwei Drittel davon waren wie ich erstmals auf einem Treffen des Tigerhomes, des größten deutschsprachigen Tiger-Forums. Okay, Gsiberger, der zweite Österreicher im Bunde, war mit seiner neuen KTM 1290 Super Duke GT gekommen, auch (zumindest) je eine BMW und Ducati habe ich gesehen – aber wir Triumph-Fahrer sind ja weltoffene Leut' (und ich außerdem auch noch KTM- bzw. CCM-Fahrer)…

Neben den feinen Strecken trugen auch die rundum leiwanden Teilnehmer zum Gelingen des Treffens bei: Da war kein Selbstdarsteller dabei, kein Ungustl.

Uns alle, die wir natürlich die unterschiedlichsten Individuen mit verschiedensten Interessen sind, verbindet schließlich eine gemeinsame Leidenschaft, das Motorradfahren. Apropos: Natürlich durfte ein Abstecher zum Kathi-Bräu, dem in der Gegend bekanntesten "Biker-Treff" nicht fehlen. Vergleichbar mit der Kalten Kuchl in Österreich tummeln sich dort an Wochenenden hunderte Kradfahrer unterschiedlichsten Coleurs. Wolfs Eagle sah sich das bunte Treiben von oben an, die Mavic Pro von DJI ist dank ihrer einzigartigen Kombination aus geringem Packmaß, einfacher Kontrolle und guter Qualität die (für mich) perfekte Drohne für unterwegs.

Besser, weil ruhiger und dementsprechend gemütlicher, gefiel es mir dann aber in jenem Lokal, zu dem uns der ortskundige Gerhard (Silver Rider) über selbstredend wunderbare kleine Straßen lotste – zu lecker Kuchen mit Sahne und Kaffee. Ich hätte dasselbe zwar als guade Erdbeertortn mit Schlog und an großen Braunen bezeichnet, aber es war eben doch ein internationales Treffen.

Sonntag Früh war dann schon wieder Zeit, Abschied zu nehmen. Aufgrund der schlechten Wetterprognosen, die praktisch in alle Richtungen Regen vorausgesagt hatten, verwarf ich meinen ursprünglichen Plan, noch einmal zwei Tage durch Tschechien zu tigern und fuhr direkt am Bandl (=Autobahn) nach Hause. Ohne dabei auch nur einen Tropfen aufs Visier zu bekommen…

Im Gepäck die Erinnerung an ein wunderbares Treffen, bei dem wirklich alles gepasst hat – vom super-freundlichen Wirten übers Wetter bis hin zu den Strecken. Hat Spaß gemacht, die Gesichter und Charaktere hinter den verschiedensten Forums-Nicks zu sehen, genauso aber auch mit Andrea und Pascal über ihre bevorstehende Mongolei-Zwei-Tour zu plaudern. Wie man hört, soll das "Start your Engine" in Trockau künftig fixer Bestandteil des Tigerhome-Kalenders werden – wenn es terminlich passt, ist der Wolf aus Wien sicher wieder mal dabei. Auch ganz ohne Einladung.