Mautpflichtig
Schotter
SG 4-5 (mittlerweile 3-4)
Die "Mutter aller Schotterstraßen" im Herzen Europas! Was für Pilger der Jakobsweg, ist für Motorrad- bzw. Endurofahrer die LGKS. Es gibt schwierigere Pisten, auch spektakulärere, aber über eine Länge von insgesamt fast 60 Kilometern wird man zumindest in unseren Breiten Vergleichbares vergeblich suchen. Vom Einstieg beim Fort Central am Col de Tende bis zum südlichen Ende kurz vor dem Scheitel des Colla di Langan zwischen Pigna und Triora warten immer wieder beeindruckende Bergkulissen und, zumindest mit Reiseenduros, anspruchsvolle Streckenabschnitte mit grobem Schotter. Vor allem zwischen dem Col de la Boaire (2.102 m), dessen gemauerte Kehre die wohl am häufigsten fotografierteste Stelle des ehemaligen Militärsträßchens ist, über den Colle Malaberghe (2.224 m) bis ein Stück vor dem Col des Seigneurs (2.111 m) fordern grober Schotter, kleine Felsstufen und Auswaschungen Mensch und Maschine doch einiges ab, hierfür vergibt Denzel teilweise auch SG 4-5. Für den Rest der Ligurischen Grenzkammstraße gilt größtenteils lediglich SG 3 oder höchstens 4 – langweilig wird es aber von Anfang bis zum Schluss keinesfalls, ganz egal ob man die mehrmals die italienisch-französische Grenze wechselnde Strecke von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord unter die Räder nimmt!
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Mittlerweile wurde die Ligurische Grenzkammstraße im Zuge umfangreicher, von der EU geförderter Sanierungsarbeiten weitestgehend planiert und seit Sommer 2015 wird eine Maut von € 10,00
kassiert. Fahrerisch wurde zumindest der Nordteil um einiges einfacher, stellt die aber immer noch durchgehende Schotterstrecke auch für schwerere Reiseenduros keine allzu
große Herausforderung mehr dar. An der anderen Hand wird die LGKS dadurch einem breiteren Publikum zugänglich – und sehenswert bzw. atemberaubend bleibt die Landschaft ja allemal, auch wenn
jetzt vielleicht der gewisse Kitzel beim Fahren wegfällt. Ich belasse den von Denzel angegebenen Schwierigkeitsgrad dennoch, weil gerade im Hochgebirge die Streckenbeschaffenheit von
Saison zu Saison stark variieren kann.
SG 2-3
Allein der Blick von einer der letzten Kehren hinunter auf die eindrucksvoll am Ufer des Lago Serrù bzw. Lago Agnel entlangführende, kurvenreiche Strecke entschädigt für die lang(weilig)e Anfahrt. Denn der Colle del Nivolet liegt weit abseits sämtlicher gängiger Alpenrouten und ist nur vom Valle di Locana am nordwestlichen Zipfel des Piemonts erreichbar. Dafür folgt man ab Rivanolo Cavanese nördlich von Turin der SP 460, einer rund 60 Kilometer langen Sackgasse – der vielleicht schönsten in den Alpen! Auf etwa halber Strecke bei Ceresole Reale (übrigens mit einigen Pensionen ein guter Ort zum Nächtigen) beginnt die Strecke hochalpin und -interessant zu werden, auf perfektem Asphalt schwingt man in einer beeindruckenden Bergkulisse bis zum Scheitel auf 2.612 m. Danach geht es noch ein Stück weiter und bei einem bewirtschafteten Refugio vorbei, bis an einem Schranken offiziell Schluss ist (eine mit Fahrverbot versehene Schotterstraße würde noch ein paar Kilometer weiter in den Gran-Paradiso-Nationalpark hinein führen) und man denselben Weg wieder zurück muss. Es gibt definitiv Schlimmeres…
…denn der Stich zum Colle del Nivolet zählt für mich vor allem dank der wunderbaren Aussicht zu den spektakulärsten Straßen Europas.
Schotter
SG 3-4
Ein Stück unterhalb des Colle delle Finestre ist an dessen Südrampe der Einstieg in die durchgehend unbefestigte Assietta Kammstraße, die auf ca. 33 Kilometern in Höhen zwischen 2.000 und 2.500 Metern vom Valle Susa ins Valle del Chisone führt, kaum zu verfehlen. Obwohl Denzel die beliebte Schotterstraße mit 3-4 klassifziert, ist sie zumindest bei gutem Wetter und trockener Piste einfach zu fahren. Über den Colle dell'Assietta (2.472 m) geht es in südwestlicher Richtung zum Colle di Lauson (2.497 m), über den Colle Bourget (2.299 m) und den Colle Basset (2.424 m) zum Colle di Sestriere (2.035 m), von wo es hinunter zum gleichnamigen Wintersportort geht. Eine wunderbare Strecke in einer ebensolchen Landschaft zum Genießen!
SG 3
Obwohl ich ja in erster Linie wegen der vielen Schotterstrecken zum "Westalpen-Fan" geworden bin, ist mir dieses Stück Asphalt auch ganz besonders ans Herz gewachsen. Vor allem die italienische
Seite des grenzüberschreitenden Colle della Lombarda, der über den Hauptkamm der Seealpen führt und Vinadio im Valle Stura mit dem beliebten französischen Wintersportort Isola im Tinée-Tal
verbindet, ist so ganz nach meinem Geschmack: Kurvenreich führt ein enges, meist nicht mehr als ein- bzw. eineinhalbspuriges Asphaltband nach oben und gibt dabei immer wieder wunderbare Ausblicke
auf beeindruckende Bergpanoramen frei! Tipp: Wenn man genug Zeit mitbringt, lohnt ein Abstecher rechts weg vom Hauptweg zur Santuario di Sant'Anna di Vinadio, einer Kirche auf 2.025 m, von der
man auch einen guten Blick auf die Passhöhe hat. Den unbefestigten Weg von dort hinauf habe ich mir für ein anderes Mal aufgehoben, wir sind wieder zurück auf die Hauptstrecke (das oben verlinkte
Video beginnt am Abzweig zur Santuario). Auch die französische Seite ist kurvenreich und schön zu fahren, allerdings wegen des Wintertourismus' viel breiter ausgebaut. Unterm Strich ein
Highlight, das für mich viele weit bekanntere Alpenpässe in den Schatten stellt.
...grenzüberschreitend, siehe COL DE TENDE (FRANKREICH/SEEALPEN)
Schotter
SG 3-4
Wie viele der Schotterstraßen in den Westalpen ist auch die Maira-Stura-Kammstraße eine ehemalige Militärstraße, die sich heute bei Mountainbikern, Endurofahrern und Wanderern großer Beliebtheit erfreut. Beim Colle de Valcavera nordwestlich von Demonte geht es links weg auf die unbefestigte Piste, die auf durchschnittlich 2.400 m Seehöhe über mehrere Pässe bis zum Colle del Preit Fahrspaß pur sowie immer wieder wunderbare Fernblicke bietet. Danach geht es wieder asphaltiert auf einer schmalen Straße weiter bis Marmora. Wer den Schotter meiden, aber trotzdem nicht auf die tolle Landschaft verzichten will, nimmt vom Colle de Valcavera den befestigten, aber ebenfalls nicht randgesicherten Weg in nördliche Richtung, der über den Colle dei Morti bzw. Colle Esischie genauso bis Marmora führt. Er würde aber eines der Schotter-Highlights in den Seealpen versäumen…
Einschränkung: 2013 galt für die Maira-Stura-Kammstraße zusätzlich zum generellen Nachtfahrverbot von 21 bis 6 Uhr noch vom 27. Juli bis 28. September an Sams-, Sonn- und Feiertagen jeweils ein Fahrverbot von 9 bis 18 Uhr.
Schotter
SG 4
Der Vollständigkeit halber gleich vorweg: Ich bin (noch) nicht ganz zum Gipfelfort des Monte Jafferau, bis auf dessen Dach man mit dem Motorrad kommt, hochgefahren, da es schon recht spät gewesen ist, als wir die Strecke bei unserer Schottertour im September 2013 in Angriff nahmen – aber schon die Fahrt bis ein Stück nach dem berühmt-berüchtigten Jafferau-Tunnel war ein Erlebnis. Von Salvertrand geht es zunächst noch asphaltiert und dann bald auf teils recht grobem Schotter erst auf den Monte Pramand und schließlich weiter zum besagten Tunnel. 2013 war er offiziell für den Verkehr gesperrt (Haftungausschluss), die Befahrung wird in der Praxis aber geduldet. Die "Galleria dei Saraceni", wie der ca. 850 Meter lange, stockdunkle Schacht offiziell heißt, gleicht einer Tropfsteinhöhle, in der das Wasser mitunter knöcheltief steht – Kurzfazit: eine der aufregendsten Schotterstrecken der Westalpen, nicht nur, aber auch wegen des Tunnels.
Schotter
SG 4-5
Offiziell "Strada dei Cannoni" bezeichnet, ist die Strecke, die auf einer Länge von knapp 45 Kilometern meist in einer Höhe zwischen 2.000 und 2.300 Metern verläuft, als Varaita-Maira-Kammtraße bekannt und bei Moutainbikern und Enduristen gleichermaßen beliebt. Die durchgehend geschotterte Kammstrecke, die das Varaita- mit dem Maira-Tal verbindet, bietet tolle Ausblicke auf die beeindruckende Landschaft und führt zum Teil über Hangrutschszonen, weshalb die Streckenbeschaffenheit stark von Wetter bzw. auch dem vorausgegangenen Winter abhängig ist. Ein guter Einstieg ist über den Colle de Sampéyre, von dem man ostwärts noch ca. 38 Kilometer vor sich hat. Ich würde die Varaita-Maira fahrerisch als etwas anspruchsvoller als z.B. Maira-Stura und Assietta aber doch deutlich unter der Ligurischen Grenzkammstraße sehen, garniert mit ähnlich schönen Fernblicken – ein Highlight!
Schotter
SG 3-4
Währen die Südrampe, die von Fenestrelle kommend an imposanten Befestigungsanlagen vorbei führt, zwar recht schmal aber asphaltiert ist, kommt man von Susa im Norden über einen nach wenigen Kilomtern unbefestigten, aber doch sehr gut gepflegten Schotterweg auf den Colle delle Finestre, der vor allem bei Radfahrern durch den Giro d'Italia weit über die Grenzen hinaus bekannt wurde. Bei Trockenheit einfach zu fahren, stellt die kurvenreiche Strecke, die immer wieder imposante Fernblicke bietet, einen idealen Einstieg in die Schotterwelt des Piemonts dar – nur unweit unterhalb des Scheitels findet man auch den Einstieg in die Assietta-Kammstraße.
SG 3
(bis ca. Minute 2:00)
Direkt am Scheitel des Colle Valcavera liegt der südliche Einstiegspunkt in die beliebte Maira Stura Kammstraße, aber schon die Anfahrt dorthin von Demonte im Sturatal für sich ist sowohl fahrerisch als auch punkto Landschaft jeden Kilomter wert! Kurvenreich schlängelt sich ein schmales, meist nicht viel mehr als einspuriges, Asphaltband vorbei an tollen Bergkulissen und über den Colle di Caccia (1.840 m) hoch bis auf über 2.400 Meter Seehöhe. Von der Passhöhe aus gelangt man auch, wie schon oben bei der durchgehend geschotterten Maira-Stura-Kammstraße beschrieben, auf asphaltiertem Weg über den Colle dei Morti bzw. Colle Esischie nach Marmora im Valle Maira.
SG 2-3
Über den durchgehend asphaltierten Colle di Sampéyre gelangt man von der SP422 bei Stroppo im Valle Maira im Süden nach Sampéyre im Valle Vaira im Norden. Das schmale Sträßchen ist meist nicht mehr als ein- bis eineinhalbspurig und vor allem an der Nordrampe wirklich kurvenreich bzw. nett zu fahren. Am Scheitel gelangt man auf die geschotterte Varaita-Maira-Kammstraße: Richtung Westen nur das letzte Stück bis zum Colle della Biococca, in östliche Richtung sind's noch ca. 38 Kilometer bis Venasco im Vaira-Tal.
SG 2-3 w
Das malerische Dolceacqua, nur wenige Kilometer vom Mittelmeer bzw. Ventimiglia entfernt, ist ein perfekter Ausgangspunk für Touren im Hinterland der ligurischen Küste. Im obenstehenden Link habe ich eine 60-Kilometer-Runde (nur eine von vielen Möglichkeiten!) zusammengestellt, die über Weinberge, durch Wälder und kleine Schluchten führt, mit einer teils aufregend waghalsigen Streckenführung wie etwa bei Brunetti und Trinita – viel enger und steiler geht's fast nicht mehr! Fahrspaß ist garantiert, auch wenn sich der Ausblick in Grenzen hält, da der größte Teil der Strecke im Wald liegt.
SG 2-3
Der Scheitel des Colla di Langan auf 1.044 m, den man bei der Fahrt über die SP65 von Pigna in Richtung Norden nach Triora überquert, ist unscheinbar bzw. leicht zu übersehen – man bemerkt ihn eigentlich nur durch den Abzweig zum Refugio Allavena am Colla Melosa, bei dem der südliche Einstieg in die Ligurische Grenzkammstraße liegt. Aber auch für sich allein ist das kurvenreiche, größtenteils im Wald gelegene Sträßchen, auf dem man an der Nordrampe jederzeit mit Ziegen auf und neben der Fahrbahn rechnen muss, durchaus fahrenswert.
SG 2-3
Der nur wenige Kilometer von der Küste bzw. San Remo entfernte Passo Ghimbegna ist von einigen Orten anfahrbar, der kurvenreichste Weg führt mit nicht weniger als 17 Kehren über die Süd-Ost-Rampe von Ceriana auf den lediglich in 896 Meter Höhe liegenden Scheitel, von dem mein Strecken-Link dann weiter Richtung Osten bzw. Badalucco führt. Nicht minder interessant ist freilich auch z.B. die Variante von San Romolo im Süden über den Passo Ghimbegna und in weiterer Folge Monte Ceppo hinauf bis zum Colla di Langan.
SG 2-3
Abseits der großen, bekannten Pässe im italienisch-französischem Grenzgebiet ist das kleine, kurvenreiche Sträßchen, das Festonia bei Demonte im Stura-Tal mit Valdieri im Valle Gesso verbindet, noch ein echter Geheimtipp – der sich punkto Fahrspaß keinesfalls verstecken muss. Aussichten bietet die fast durchwegs im Wald liegende Strecke zwar keine nennenswerten, am Scheitel lädt am ehesten die kleine Kirche Madonna del Colleto zu einem Zwischenstopp ein. Kurvenliebhaber kommen hier auf ihre Rechnung!
Mein neuer Helm:
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Reisen ist tödlich
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Mark Twain
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