Mit der kommst du überall hin! Nach dem Testbericht reiche ich nun mein Video zur neuen KTM 790 Adventure nach, die ich diese Woche in Marokko ausgiebig gefahren bin. In der R-Version dank des 1A-Fahrwerks und des außerordentlich guten Handlings wohl derzeit die geländegängigste Zweizylinder-Enduro am Markt, aber schon das Standardmodell braucht keine Vergleiche mit anderen Mittelklasse-Reiseenduros zu scheuen. Viel Spaß beim Schauen, dass ich ihn beim Fahren hatte, wird man wahrscheinlich ohnehin merken:
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Frank (Freitag, 08 März 2019 07:06)
Hi Wolf,
wie gewohnt gute Infos und Klasse 790er Video :)
Owohl ich etwas skeptisch bei von Hersteller gesponserten Motorrad Test Reise (egal ob BMW, Honda oder KTM und den anschliessenden Lobeshymnen) bin. Aber das ist ein anderes Thema
Wie würdest Du den Vergleich (besonders Motor & Fahrwerk)
zu Deiner Triumph Tiger 800 und zu einer Honda Africa Twin
nach Deinem ersten 790er Eindruck bewerten ?
Stichwort Reise Motorrad - http://www.josef-pichler.at/
wollviech (Freitag, 08 März 2019 16:41)
Das mit der Sitzhoehe bei der R habe ich ja als 1.74-beinahe-Sitzriese bereits befuerchtet, aber auf die Frage "Natürlich verfügt die R über ein Fahrwerk, nach dem du dir alle zehn Finger abschleckst, aber brauchst du es auch?" kann ich nur antworten:
Brauchen nicht, wollen definitiv. :-)
Fuer mich ist das Fahrwerk eigentlich eine der wichtigsten Kaufentscheidungen bei einem Motorrad, auf jeden Fall noch weit vor dem Motor -- so lange er eine gewisse Mindestperformance erreicht -- selbst. Lieber 10PS Motorleistung aufgeben als beim Fahrwerk sparen.
Da bleibt mir eigentlich nur die Frage wie herausfordernd die 880cm fuer dich waren, bzw. wie sich die Hoehe relativ zu anderen aehnlich hohen Sitzbaenken (bei zB einem richtig breiten Sitz koennen sich 880cm ja auch schnell wie 900+mm anfuehlen) angefuehlt?
vienna_wolfe (Samstag, 09 März 2019 08:14)
@ Frank:
Dankeschön - es ist eben schwer möglich, zu diesem frühen Zeitpunkt nach dem Erscheinen und vor allem unter diesen Bedingungen einen aufschlussreichen Test zu machen, wenn man nicht vom Hersteller dorthin eingeladen wird. Und da das ja ohnehin so gut wie alle Hersteller machen, ist es auch schon wieder ein "fairer Wettbewerb", wie ich finde. Ich mache ja sowieso nie einen Hehl daraus, dass ich meine subjektven Wahrnehmungen weiter gebe und in diesem Fall wäre es mir sowieso wirklich schwer gefallen, mehr Kritikpunkte als etwa den fehlenden Quickshifter oder das nur mit Werkzeug zu verstellende Windschild zu finden. Zu stimmig ist das Gesamtkonzept in meinen Augen.
Ich bin ja noch nicht sooo oft bei solchen Einladungen dabei gewesen, aber wie ich von Kollegen hörte, war es noch nie bei einer Produkpräsentation zuvor derart "Hardcore", was mir übrigens sehr getaugt hat ;-)
Zu deinen Fragen: Das Fahrwerk der R setzt definitiv neue Maßstäbe was die Serienausstattung von Reiseenduros betrifft und ist über jenes der Tiger 800 bzw. Africa Twin zu stellen, jenes der S wird in etwa dort anzusiedeln sein, wobei ich mit der zu wenig Offroad (bzw. in zu leichtem Terrain) unterwegs gewesen bin, um das schon stichhaltig zu beantworten. Das extrem bequeme Fahrwerk der Africa Twin Adventure Sports ist (neben 1090 R bzw. 1290 R aus dem hauseigenen KTM-Portfolio) das einzige, das mMn in die nähe von jenem der 790 R gelangt, aber da ist das ganze Motorrad ja doch schon eine ganz andere (Gewichts)-Nummer.
Die Motor-Charakteristik ist für eine Reiseenduro wirklich angenehm smooth und doch kraftvoll, näher an der AT als am (einzigartigen) Triple der Triumph. Allerdings hebst du den Tiger, nicht nur wegen dem Mehrgewicht, sondern auch wegen des hohen Schwerpunkts nie und nimmer so einfach alleine auf wie die 790er, die ein wirklich gelungenes Reisemotorrad mit jeder Menge Reserven für unbefestigte Wege geworden ist, ohne deshalb auf der Straße schlechter als andere zu sein. Verdammt, schon wieder geschwärmt :D
@ wollviech:
Ich bin da eh auch voll bei dir, was den "Habenwolleneffekt" betrifft, wollte in meinem Test nur hervorkehren, dass schon das Fahrwerk der S ein sehr gutes ist und im Schotter von "Normalos" wie uns nur sehr schwer in Verlegenheit gebracht wird.
Zu deiner Frage: Es ist mit meinen 175 oder 176 m (beim Bundesheer :D ) nicht so "schlimm" wie z.B. mit der 1090 R oder Hondas Adventure Sports, wo ich immer auch ein wenig daran dachte, wo ich jetzt stehenbleibe, aber ich gelange nur mit den Zehenspitzen bzw. Fußballen zum Boden, was speziell beim Anhalten im unwegsamen Gelände schon zum einen oder anderne Hopalla führen kann (was mir in Marokko erspart blieb). Beim Fahren ist die hohe Sitzposition aber natürlich etwas wunderbares und mit etwas Routinie (bzw. Popsch auf die Seite rutschen) bekommt man das im Alltag schon ganz gut hin. Am Besten bei einer Probefahrt selbst abchecken.